Wir gingen also mit Roxanne und Eric zu einem Touranbieter. Erst wollten wir mit Catbaventures gehen, weil wir in einen Blog gelesen haben, dass die Tour super ist. Sie hatten aber leider keine Tour mehr frei. So fiel unsere Wahl auf Cat Ba Local, coole Webseite und Angebote. Let’s try. Eric meinte sein Kollege habe für eine Privattour 450 Dollar bezahlt, das wäre ihm zuviel – uns auch. Wir fragten für eine Privat-Tour und ja, das klappt, Kostenpunkt für jeden 150 Dollar. „Und wir haben wirklich ein eigenes Schiff?“ „Ja“ „Wirklich?“ „Ja!“ „Ok lasst uns das tun!“
Am nächsten Morgen um acht trafen wir uns vor dem Touranbieter. Schlechte Nachrichten: die Tour findet aufgrund des starken Windes nicht statt. Grml. Wir tranken erstmal Kaffee. Dann hiess es plötzlich, die Tour findet evtl. um 11 Uhr statt. Wir gingen erstmal frühstücken. Doch dann hiess es, die Tour findet erst um 1 Uhr statt. Wieder warten.Wir erhielten Geld zurück, da wir eigentlich 2 Tage gebucht haben. Wir liehen uns zwei Mopeds aus und düsten los zur alten Festung von Cat Ba. Zu viert durch den Urwald fahren, hach, ich liebe Mopeds! Oben hat man eine wunderbare Aussicht, sehr schön! Auch durch einen nassen langen Tunnel sind wir, in dem sich die Soldaten jeweils versteckten und übernachteten. Unvorstellbar…
Wieder brannte die Sonne erbarmungslos auf uns herunter und wir schwitzten und schwitzten. Lasst uns zurück gehen. Es war jetzt 13.20 Uhr… Und dann ging es doch tatsächlich los!
Wie Könige (oder VIP’s) wurden wir mit einem Minibus zum Hafen gefahren. Natürlich nur wir vier, während die anderen zwanzig Backpacker weiterhin warteten und warteten. Das da ist unser Boot, sagte Tam unser Kapitän (der sich dann später als unser Tourguide herausstellte) und zeigte auf ein riesiges Holzschiff. Whaaaaaaat? Wir sahen ein riesiges Holzschiff das langsam näher kam. Wow!
Wir hüpften also auf unser Schiff, setzten uns auf die Liegestühle im oberen Stock und los ging die Fahrt. Wir passierten Kalksteinfelsen um Kalksteinfelsen die aus dem Wasser ragen, es war mega eindrücklich. Wir tanzten als würde uns niemand sehen, waren total happy und fühlten uns toll. Wahnsinn! Wir sind auf unserem eigenen riesen Boot! Einpaar andere gefüllte Boote mit Backpackern überholten uns. Wir lachten, was waren wir froh, hatten wir unser eigenes Boot nur für uns alleine! Die Boote waren die selben, aber mit etwa dreissig Backpackern an Board.
Wir fuhren zu einem schwimmenden Haus und legten an. Hier warteten bereits vier andere Touristenboote. Über dicke Seile, kletternd über die Reling, stiegen wir aus, konnten alle wartenden Backpacker überholen und schnappten uns je ein Zweierkajak. Dann fuhren wir mit dem Kajak vorbei an den Felsen, den Fischerdörfern und paddelten zu einem verlassenen Strand. Dort könnt ihr schwimmen, meinte Tam. Das Wasser war braun und undurchsichtig aber so warm wie ein Schaumbad.
Monsterfisch
Zurück bei der Kajakstelle, was auch ein Restaurant und ein Hotel auf dem Wasser ist, zeigte uns Tam einen riesigen Fisch. Dazu musste er die Boden-Bretter auf die Seite legen. Ein Monster, meinte Tam. Und dann sahen wir ihn… den riesen Fisch. Inzwischen elf Jahre alt, 96 Kilo schwer, ein Red Grouper! Anscheinend bringt er Glück, darum behalten sie ihn als Haustier. Ein bisschen strange wenn man bedenkt, dass so ein riesen Tier direkt unter dem Boden lebt, über den wir vorher nichtsahnend gelaufen sind.
Lachend vom Boot springen
Dann fuhren wir herum, wir tranken Bier, rauchten Zigaretten und genossen das Leben. Ab und zu kam Tam hoch, erzählte was und lachte sich halb krumm. Und dann war es soweit, ich fragte Tam ob man vom Boot ins Wasser springen kann. Das war nämlich einer meiner Bucketlistpunkte die ich unbedingt mal machen wollte. Tam meinte ja, wir fuhren zu einer Stelle wo das Wasser tief genug war und ankerten. Christof und Eric sprangen als Erste. Ich wollte dann doch nicht springen, ist also doch verdammt hoch… fuck. Sieht höher aus als gedacht. Argh. Aber he, was hab ich mir auf dieser Reise immer wieder meinen Mut bewiesen, also los! Es waren nur 3.5 Meter aber geile Scheiss ich hab es getan! 🙂 Und dann gleich nochmal! Hahaha! Was hatten wir Fun! Wie kleine Kinder die das erste mal vom Springbrett springen.
Dann gab es z’Nacht und der Tisch wurde gefüllt mit Speisen! Reis, Kartoffeln, Frühlingsrollen, gebratener Fisch, Poulet, Squid, und und und.
Schwimmen im Glitzerland – Bioluminiszierendes Plankton
Und dann kam der Moment in unserem Leben, den wir NIE und nimmer vergessen werden! Es war dunkel und wir schnappten uns erneut die Kajaks. Tam voraus. Und dann sahen wir sie: bioluminiszierendes Plankton! Wie Glitzer im Wasser. Kleine winzige Blitze. Und wenn man die Hand hinein hielt, wie Konfetti das kurz aufleuchtet. Täuschen uns die Augen? Nein, es war wirklich echt! Wie kleine Sterne im Meer waren sie überall und leuchteten auf, wenn wir unser Paddel oder unsere Hand ins Wasser hielten. Wie wunderschön! Ein wahnsinn’s Moment der für immer in unserem Herzen ist! Eric meinte dann plötzlich: Wie wundervoll muss es wohl sein, darin zu schwimmen. Ja warum eigentlich nicht? Wir sprangen mit Taucherbrillen ins dunkle, schwarze Wasser. Und da waren sie wieder, die kleinen Glitzer und mit jeder Schwungbewegung leuchteten sie auf und man sah die Hände und Füsse unter dem Wasser leuchten. Wow!!
Eine Nacht unter dem Sternenhimmel
Danach sollten wir eigentlich zu einem anderen Ort fahren aber unser Kapitän war zu betrunken, so blieben wir beim Restaurant. Ist ok, sagten wir zu Tam. An Board waren zwei Kabinen mit Doppelbett. Wir entschieden uns auf dem Deck zu schlafen. Wir holten Kissen und Decken hoch und schliefen unter dem Sternenhimmel ein. Was für ein Tag!!! Wooooooooow!!!
Nach etwa vier bis fünf Stunden Schlaf, ging die Sonne auf. Der ganze Himmel leuchtete Pink! Auf Fotos scheint es unwirklich, als hätte man einen schlechten, kitschigen Filter verwendet. Das glaubt uns niemand…
Um halb acht gab es Frühstück (Banana Pancake). Danach fuhren wir hinaus… unser Schiff war das Einzige weit und breit. Irgendwann machten wir Halt und stiegen erneut in die Kajaks. Wir paddelten zu einer Höhle, dann zu einem Strand, kein anderer Mensch weit und breit. Wir waren ‚the Kings of the World‘!
Dann ging es zurück zum Boot, inzwischen haben sich vier weitere Boote dazu gesellt. Wir gehen an Board, bald gibt’s Lunch, sagt Tam. Aber ihr könnt noch ins Wasser springen, wenn ihr möchtet. Ja klar wollen wir das! Und wieder sprangen wir wie kleine Kinder mehrmals nacheinander vom Boot. Yeah! Danach gab es Lunch und dann ging es bereit zurück an Land. Rein in den Minibus Richtung Stadt, rein in den Shuttlebus Richtung Hafen, rauf auf’s Speedboot Richtung Festland, rein in den Bus Richtung Hanoi… nach drei Stunden kamen wir in Hanoi an. Wir verabschiedeten uns von Roxanne und Eric und bezogen unser Hotel. Endlich duschen!