2h zeigte uns das Navi an, es wurden über drei und wir fuhren über Berg und Tal. Auch durch einen sehr lauten Urwald (zirpzirp). Ich habe mal in einem Reiseführer gelesen, dass die Neuseeländer eine Rattenplage hatten, um diese zu eliminieren, haben sie Opossums aus anderen Ländern geholt, diese haben sich dann aber noch mehr vermehrt und jetzt, ist Neuseeland voll davon. Am Strassenrand haben wir sicher bereits über 30 Opossums gesehen. Tot versteht sich. Es gibt hier auch sonst viele Tierarten, die ich bis anhin noch nie gesehen habe. Ich bin abgeschweift,… unser Navi führte uns wieder einmal kreuz und quer und so waren wir leicht verunsichert als wir plötzlich auf eine Schotterstrasse kamen, die dann auch nie aufhörte. Sind wir hier wirklich richtig? Es ging ewig! Am Ende der Strasse erreichten wir dann eine grosse Wiese. Wir dachten, komm erkunden wir doch mal die Gegend und bähm; vor uns ein riesiger Strand. Riesig. Wunderschön. Feinster Sand, türkis Meer, Sonne direkt ins Gesicht, menschenleer. Als wäre man direkt in einem Traum. Wir liefen den Strand ab, fanden wunderschöne Muscheln und man hat das Gefühl, in jeder Muschel etwas sehr wertvolles gefunden zu haben. Wir quatschten mit einem Einheimischen der gerade mit seinem Buddy rohe Muscheln verspeiste. Am Himmel wurde es irgendwann dunkel und wir liefen langsam zurück zu Womo (unser Camper). Kaum drinnen, fing es an zu regnen. Wir machen es uns gemütlich und schreiben bissl Blog. Hallo erster Sonnenbrand.
Cape Reinga, Weipoua Forest & der erste Kiwi
Frühmorgens um 7 Uhr wurden wir wach und standen bei Sonnenaufgang auf. Mit einem Kaffee in der Hand, betrachteten wir nicht nur den Sonnenaufgang, sondern bestaunten auch eine Familie Cormorane, die neben dem Fluss auf einem Baum sassen.
Dann machten wir uns auf den Weg in Richtung Cape Reinga. Meistens sind die Strassen hier im Norden sehr leer und nur ein Auto alle 20 Minuten kreuzt den Weg. Cape Reinga ist der nördlichste Punkt von Neuseeland. Es war sehr eindrücklich und spirituel.
Danach fuhren wir in Richtung Weipoua Forest, wo wir uns den „lord of the forest“ – Tane Mahuta ansahen. Ein Kauri Baum mit 13.8 Meter Umfang und 51.5 Meter Höhe. Atemberaubend!! Ein Stück weiter erwarteten uns Jahrtausende stehend, die „four sisters“ und der „father of the forest“ – Te Matua Ngahere. Ein Weiterer Kauri Baum mit 16.4 Meter Umfang und 29.9 Meter Höhe. Dabei trafen wir auf vier Schweizer aus Affeltrangen, die Maja (Christofs Schwägerin) kennen. Sie sei sogar mit dem Bruder in die gleiche Klasse gegangen. Die Welt ist soooo gross und doch so klein.
Nach so vielen Eindrücken, fuhren wir in Richtung Campingplatz, mitten in einem Kauri-Wald. Auf der Strasse hierhin, überquerten mehrere Kaninchen die Strassen, nach zehn hörten wir auf zu zählen. Am Camping angekommen, kam ein Typ auf uns zu „i’ll shoot some rabbits tonight“. Er habe bereits am Nachmittag 25 Stk. geschossen und werde am Abend nochmals ein paar schiessen. Wir kochten uns eine Gemüsepfanne und gingen mit vollem Bauch mitten in der Nacht auf einen Spaziergang . „Night Bush Walk“ heisst der Trail und mit unseren Stirnlampen (auf die wir rote Folie kleben mussten, damit die Kiwi’s nicht erschrecken) liefen wir in den dunklen Wald los. Immer wieder horchten wir auf…..nichts. Wieder ein wenig laufen…..horchen….nichts. Nach etwa 1.5h Stunden hörten wir auf einmal etwas rascheln und wir blieben stehen. Da war etwas!?! Es war einwenig unheimlich, da es klang, als wäre da etwas richtig Grosses unterwegs. Wir stellten uns einen Kiwi eigentlich etwa so gross wie ein Huhn vor. Lange blieben auf der gleichen Stelle stehen, doch sahen noch immer nichts. Plötzlich, wie aus dem Nichts, lief uns ein Ranger mit einer 15-köpfigen Truppe im Anhang und mit einer besseren Lampe bestückt über den Weg, er zündete auf den Kiwi und da sahen wir ihn kurz. Der Ranger sagte: „Oh that’s a big one. Never have seen one this size before“. Die Gruppe zog dann weiter aber wir blieben an dem Kiwi dran, schliesslich hatten wir ihn nur kurz gesehen. Und tatsächlich, da lief der Kiwi direkt unter Christof durch (wir liefen auf einer Erhöhung (Brücke)). So nah! Wahnsinn! Der Kiwi war etwa so gross wie ein Truthahn, die wir hier übrigens auch regelmässig am Strassenrand sehen. Dann folgten wir dem Trail weiter und verliefen uns im Wald… haha. Wirklich wahr. Zum Glück trafen wir wieder auf den Ranger und er konnte uns den Weg zurück zum Campingplatz erklären. Müde fielen wir ins Bett.