Boa Vista boomt. Überall schiessen All-inclusive-Hotels aus dem Boden. Wir mögen das leider nicht, deshalb haben wir uns einen kleinen Bungalow gemietet bei B&B Villa Cristina. Der Ort war magisch, das Frühstück herrlich und wir konnten uns toll erholen. Am Abend gibt es jeweils das Essen in der Perola D’Chaves – ein Restaurant etwa 10 Minuten zu Fuss am Strand entlang.
Nach unserem ersten Besuch zum Essen – der übrigens so viel kostete wie ein durchschnittlicher Monatslohn vor Ort – war uns schnell klar: Das war wohl auch unser letzter. Wir waren von Deutschen TUI-Touristen die in Bussen „angeliefert“ wurden umkreist. Eine Live-Band spielte – an sich eine schöne Idee –, aber es wurde erwartet, dass man sich einer Polonaise anschliesst und mittanzt. Später wurden Wasserflaschen verteilt, die man versuchen konnte auf dem Kopf zu balancieren (wie es die Einheimischen tun). Das mag für viele ein unterhaltsames Ferienerlebnis sein, aber wir fühlten uns damit unwohl. Wir reisen nicht, um bespasst zu werden oder kulturelle Praktiken spielerisch nachzuahmen. Deshalb entschieden wir uns am nächsten Tag nach Sal Rei zu fahren um dort etwas Essen für die nächsten Tage einzukaufen.
Sal Rei
Wundervolles Restaurant in Sal Rei: Bowlavista – Good greens
Wundervoller Laden in Sal Rei: Puru Spiritu Kabuverdianu
Tolles Museum: Museu de Arqueologia da Boa Vista
Wir bestellten uns ein Taxi und fuhren nach Sal Rei. Kaum ausgestiegen wurden wir von acht Frauen und zwei Männern belagert, die uns Ketteli, Bilder und Magnete verkaufen wollten. Ein „Nein danke“ mit einem lächeln zählt dabei keine Rolle, was alles etwas mühsam macht. „Please for my six children“… Ich kaufte dann zwei Ketteli für 10 Euro, das war dann aber nicht genug („nimm noch ein Magnet…“). Man möchte nicht unfreundlich sein, aber wird leider nach 12 mal Nein-sagen asozial und beginnt die Leute zu ignorieren und nicht mehr freundlich anzulächeln. Das gefällt mir ebenfalls nicht aber man wird leider automatisch so. Egal durch welche Strasse man läuft, wird man an jeder Ecke angesprochen (Hey my friend, where you from, visit my shop…). Daran muss man sich erst gewöhnen. Auf der Weltreise haben wir vieles erlebt, aber so unentspannt wie in Sal Rei war ich schon wirklich lange nicht mehr. Es war mir zu viel.
Früchte und Tomaten kauften wir uns in der Markthalle und einkaufen gingen wir bei einem Supermarkt (von Chinesen geführt (wie im Reiseführer beschrieben)). Dann besuchten wir das Museum bis unser Taxi uns abholte. Danach kochten wir jeweils am Abend bei uns im Bungalow (Spaghetti) und genossen die schönen Sonnenuntergänge. 🙂
Ich denke ein All-inclusive-Hotel auf Boa Vista wäre sinnvoll, wenn man vier, fünf Tage einfach abschalten möchte und an nichts denken. Der Strand ist herrlich und im Wasser schwimmen Schildkröten! Leider war das Wasser bei unserem Besuch ziemlich trüb, sodass sich das mitgebrachte Schnorchel-Equipment leider nicht gelohnt hat. Achtung: Nur auf dem Sand ins Wasser gehen, auf den Felsen hat es Seeigel.
Übrigens die Reise und die Flüge hat für uns das Reiseunternehmen CHRISWAY aus St.Gallen gebucht. Es hat alles toll geklappt und wir können euch das Reiseunternehmen sehr empfehlen!

















